Arbeitsplatz-Kahlschlag droht im Druckhaus der NW

DIE LINKE. Bielefeld

Am morgigen Montag, 11. 11. 2013, ruft ver.di alle Journalisten und Journalistinnen in OWL zu einem eintägigen Warnstreik in der Zeit von 6.00 - 14.00 Uhr auf.

Um 11:00 Uhr findet eine Streikkundgebung auf dem Jahnplatz statt. Um ca. 12:00 Uhr beginnt eine Demonstration durch die Altstadt. Bei einer Zwischenkundgebung gegen 12.15 Uhr vor dem Verlagsgebäude der NW in der Niedernstraße werden Beschäftigte aus dem Druckhaus Küster-Pressedruck ihren Protest gegen die geplanten Entlassungen und Ausgliederungen in Niedriglohnfirmen in die Öffentlichkeit tragen.

Um 15.00 Uhr findet dann die Abschlusskundgebung auf dem Jahnplatz statt.

Nähere Infos siehe in diesem Artikel "Arbeitsplatz-Kahlschlag im Druckhaus der NW" für die nächste Ausgabe (Ende November) der Zeitung der LINKEN Bielefeld "DURCHBLICK".


WORTE:
In ihrem Bundestags-Wahlprogramm verhieß die SPD:
„Prekäre Arbeit wollen wir überwinden, einen flächendeckenden Mindestlohn einführen und über eine Stärkung des Tarifsystems gerechte Löhne ermöglichen. Für gleiche und gleichwertige Arbeit muss gleicher Lohn gezahlt werden. …“

TATEN: Bei der Verlagsgruppe Neue Westfälische (Mehrheitsgesellschafterin mit 57,5 Prozent: SPD) erleben die Beschäftigten schon seit Jahren das Gegenteil: Tarifflucht durch Ausgliederung von Verlagsabteilungen. In der Zeitungszustellung: Verweigerung eines Tarifvertrages, unterschiedliche Bezahlung für gleiche Arbeit, seit Jahren keine Lohnerhöhungen.

Bei Küster-Pressedruck, dem Druckhaus der NW, wurde nun eine laufende Betriebsvereinbarung zur Beschäftigungssicherung vorzeitig gekündigt. Druckern und Hilfskräften drohen „betriebsbedingte“ Kündigungen. 42 Einlegerinnen sind angeblich „zu teuer“ und sollen durch Billiglöhner einer Fremdfirma (Werkvertrag!) ersetzt werden.

FAZIT: Die SPD beteiligt sich an Tarifflucht und der Einführung von Dumpinglöhnen! Das neue Motto nach den Wahlen: Was kümmert mich heute mein Wahlgeschwätz von gestern.


Die Beschäftigten von Küster-Pressedruck werden sich nicht kampflos über den Tisch ziehen lassen.
Sie beschlossen auf einer ver.di-Mitgliederversammlung gegen den geplanten Arbeitsplatzabbau offensiv vorzugehen und fordern einen Sozialtarifvertrag zur Beschäftigungssicherung. Darüber stand bisher und wird wohl auch in Zukunft nichts in der NW stehen. Es gibt halt Grenzen in der „freien“ Berichterstattung, wenn es um die eigenen Profite geht.

Hans-Dietmar Hölscher
Zeitungszusteller NW Logistik

Artikel als PDF-Datei: Arbeitsplatz-Kahlschlag im Druckhaus der NW