Ausbildungsbörse besser ohne die Bundeswehr

Solid

Gemeinsame Presseerklärung von DIE LINKE. Herford

und Linksjugend ['solid] Herford

 

Trotz massiver Proteste von Schülerinnen und Schülern, Parteien, Verbänden und Initiativen vor und während des Auftritts der Bundeswehr beim Herforder Berufsinfotag (HerBi) am Königin-Mathilde-Gymnasium schrecken die Veranstalter und Organisatoren des HerBi nicht davor zurück, die Bundeswehr erneut nach Herford zu holen und unkritisch Werbung für den Soldatenberuf zu machen. DIE LINKE und die Linksjugend weisen darauf hin, dass der Soldatenberuf kein Beruf wie jeder andere ist und lehnen das Werben fürs Töten und Sterben auf einer Ausbildungsbörse für Jugendliche entschieden ab.

Die Bundeswehr will mit einem übergroßem Stand und jeder Menge Hochglanzbroschüren  junge Menschen für die steigende Anzahl der Auslandseinsätze rekrutieren. Ihnen wird ein gut bezahlter Ausbildungsplatz, gar ein Studium ohne Kosten mit anschließend sicherem Job auf Lebenszeit und hervorragenden Karrierechancen angeboten.

Meshut Cakar, Mitglied der Linksjugend, sieht darin „Zynik auf höchstem Niveau!“ Denn: Voraussetzung für eine Ausbildung bei der Bundeswehr ist die Dienstverpflichtung auf 8 bzw. 12 Jahre und die Bereitschaft für Auslandseinsätze. Wie riskant und lebensgefährlich diese Einsätze sind, beweisen uns die Meldungen aus Afghanistan Tag für Tag. 2012 kehrten 1143 Soldatinnen und Soldaten mit Traumata zurück, über 100 SoldatInnen verloren schon ihr Leben bei Auslandseinsätzen.

Davon werden die rhetorisch gut geschulten Jugendoffiziere nicht sprechen und angesichts des Mangels an Ausbildungsplätzen will sich die Bundeswehr den Jugendlichen so als scheinbar normale, `sichere´ berufliche Alternative präsentieren.

„Die Bundeswehr kämpft nicht etwa für `Frieden, Freiheit und Demokratie´ sondern für den Zugang zu Rohstoffen und die Sicherung der Handelswege, also für die Interessen der deutschen Wirtschaft“, weiß die Bundestagsabgeordnete Inge Höger, die für die LINKE im Verteidigungsausschuss des Parlaments sitzt. Das habe Verteidigungsminister de Maizière mit der Vorstellung der Bundeswehrrefom und den Verteidigungspolitischen Richtlinien 2011 klargestellt. Deshalb habe die Bundeswehr in Schulen und auf Ausbildungsmessen nichts zu suchen!

Die Linksjugend ruft alle Antimilitaristen und Antimilitaristinnen dazu auf, am 7. Juni 2013 am Alten Güterbahnhof in Herford gegen die Kriegspropaganda der Bundeswehr zu protestieren. Weitere Forderungen lauten:

1.       Kein Werben fürs Sterben!

2.       Das Ende aller Auslandseinsätze!

3.       Das Verbot von Rüstungsexporten!

4.       Ausbildungsgarantie und finanzierbares Studium für alle Jugendlichen!