Schließung von Krankenhäusern würde den Kreis Gütersloh hart treffen

DIE LINKE Kreisverband Gütersloh
OWL-GT

Vor 20 Jahren gab es noch neun Krankenhäuser im Kreis Gütersloh, die die medizinische Grundversorgung sicherstellten. Dann ging es Schlag auf Schlag. Im Jahre 2002 wurde das Krankenhaus in Werther geschlossen, sechs Jahre später das in Versmold. 2013 traf es das Evangelische Krankenhaus in Rheda-Wiedenbrück. Mit der Schließung der Klinik im benachbarten niedersächsischen Dissen verschlechterte sich die Situation für die Menschen im Nordwesten des Kreises weiter. Folgt die Politik den Vorschlägen der Bertelsmann-Stiftung, sind das Krankenhaus in Halle und das Sankt Vinzenz Hospital in Rheda-Wiedenbrück stark gefährdet. Der Kreisverband DIE LINKE Gütersloh hält das für die völlig falsche Therapie und bezweifelt, dass es der Bertelsmann-Stiftung um das Wohl der Patienten geht.

Dazu Uschi Kappeler, die Sprecherin des Kreisverbandes DIE LINKE: „Es steht außer Frage, die medizinische Versorgung muss qualitativ hochwertig sein und es muss ausreichend Personal vorhanden sein. Klar ist auch, komplizierte und aufwendige Operationen und Behandlungen können nicht in jedem Krankenhaus durchgeführt werden. Ein wichtiges Kriterium für ein gutes Gesundheitssystem ist aber auch die flächendeckende Grundversorgung. Dazu sind auch kleinere Kliniken durchaus in der Lage. Das bietet den Kranken zudem die Möglichkeit, den persönlichen Kontakt zu Verwandten und Freunden in einer belastenden Ausnahmesituation aufrecht zu erhalten. Ist das nächste Krankenhaus 100 Kilometer oder weiter entfernt, wird es gerade Familien mit Kindern und älteren Menschen oft unmöglich gemacht, die Betroffenen zu besuchen und zu stärken.“

Der Sprecher des Kreisverbandes Michael Pusch ergänzt: „Seit der Einführung der Fallpauschalen und des Klinikwettbewerbs stehen die Krankenhäuser unter enormen Kostendruck. Nur wer an Beschäftigten, Patientinnen und Patienten spart, kann mithalten. Der Druck ist so groß, dass sogar Operationen durchgeführt werden, die dem Patienten zwar schaden, aber der Klinik Gewinn bringen. Die Fallpauschalen müssen verschwinden und durch eine solide Finanzierung ersetzt werden. Diese muss zum Ziel haben, eine im Sinne der Patienten optimale Versorgung, gute Bedingungen für die Beschäftigten und eine gute Ausstattung sicher zu stellen. Es stellt sich die Frage, in wessen Interesse die Bertelsmann Stiftung handelt. Die Erfahrungen mit der Agenda 2010 sollten uns kritisch stimmen. Übrigens: Zu den Gewinnern dieser Pläne wird wieder mal die Rhön-Klinikum AG gehören. In deren Aufsichtsrat sitzt Brigitte Mohn, zugleich ist sie Mitglied im Vorstand der Bertelsmann Stiftung.“