Tarif- und Sozialabbau bei der Neuen Westfälischen im Widerspruch zum SPD-Wahlprogramm

ver.di, Fachbereich 8, Ortsverein Bielefeld
OWL

In ihrem Wahlprogramm zum Bundestag fordert die SPD:

„Wir brauchen starke Gewerkschaften und bekennen uns zur Tarifautonomie. … Prekäre Arbeit wollen wir überwinden, einen flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn einführen und über eine Stärkung des Tarifsystems gerechte Löhne ermöglichen. Für gleiche und gleichwertige Arbeit muss gleicher Lohn gezahlt werden.“ …

Leider erleben die Beschäftigten der Verlagsgruppe Neue Westfälische (Mehrheitsgesellschafterin mit 57,5 Prozent ist die SPD!) seit Jahren das Gegenteil der aktuellen SPD-Forderungen.

Massiver Tarif- und Sozialabbau bei der Verlagsgruppe Neue Westfälische:

Neue Westfälische Logistik (1.300 ZeitungszustellerInnen): Kein Tarifvertrag, zwei verschiedene Bezahlungen für die gleiche Arbeit, kein Urlaubsgeld, seit Jahren keine Lohnerhöhung.

PMS (Service-Center der NW): Kein Tarifvertrag, Einstiegslohn: 8,50Euro, keine Jahresleistung, kein Urlaubsgeld, seit Jahren keine Lohnerhöhung.

Im Druckhaus der NW, Küster-Pressedruck, sollen „zu teure“ Einlegerinnen durch den Einsatz von Billig-Fremdkräften ersetzt werden. Für 2014 droht ein radikaler Personalabbau von 128 auf 70 MitarbeiterInnen!

Im NW-Verlag wurden die Verlagsabteilungen EDV und Magazin & Service in die Tariflosigkeit ausgegliedert.

FAZIT: Die soziale Realität bei der NW steht im schroffen Gegensatz zu den Forderungendes SPD-Wahlprogramms.
ver.di fordert die SPD auf:
Lasst Eurem Wahlprogramm endlich Taten folgen!
Aufnahme von Tarifverhandlungen bei allen NW-Töchtern, bei denen keine Tarifverträge existieren.
Durchsetzung des Prinzips „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ z.B. bei den ZeitungszustellerInnen.
Aufgabe des Versuchs, bei Küster-Pressedruck „gut bezahlte“ Einlegerinnen durch Billiglohn-Beschäftigte zu ersetzen.
Bei der Neuen Westfälischen könnte die SPD-Führung schon jetzt beweisen,
dass sie den Forderungen ihres Wahlprogramms tatsächlich Taten folgen lassen will!

„Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“
Erich Kästner