Rücknahme der Option ist für ver.di keine Option!

V.i.S.d.P.: Fritz Ehlert, Gewerkschaftssekretär

Intensiv hat sich der ver.di-Ortsvorstand Lippe mit der Situation des Jobcenters in Lippe auseinandergesetzt.

Das Jobcenter ist ja seit einiger Zeit immer wieder - eher unangenehm - in der Presse aufgetaucht. In der Öffentlichkeit und auch auf politischer Ebene wird dabei auch die Rücknahme der Option (Trägerschaft des Jobcenters in kommunaler Hand, hier durch den Kreis Lippe) und die Rückkehr zu einer gemeinsamen Einrichtung unter Federführung der Agentur für Arbeit gefordert bzw. ins Spiel gebracht.


Eine Rücknahme der Option ist allerdings aus Sicht von ver.di nicht der beste Weg, um die durchaus vorhandenen Probleme dauerhaft zu lösen. Dies war auch das Resümee des Vortrags von Markus Wehrmann, Personalratsvorsitzender des Jobcenters, der auf Einladung des Ortsvorstandes die Vor- und Nachteile der Option bzw. der Rücknahme der Option verdeutlichte. Während fraglich ist, ob für die betroffenen Erwerbslosen durch eine Rücknahme der Option tatsächlich spürbare Verbesserungen eintreten, war die Aussage zu den Folgen für die Institution und die Beschäftigten klar. Hier überwiegen deutlich die Nachteile. Viele Verfahrensweisen und Abläufe, rechtliche und organisatorische Probleme sind kaum abzuschätzen. Der enorme Aufwand einer „Kehrtwende“ wäre kurz nach der erst 2012 erfolgten Umstellung auf die Option weder zu tragen, noch den Beschäftigten des Jobcenters zu vermitteln, die schon jetzt unter dem erheblichen Druck und dem schlechten Image des Jobcenters leiden.
Deutlich wurde aber auch - ein Einfaches „weiter so“ - ist ebenfalls keine Lösung. Strukturelle und organisatorische Lösungen müssen her. Ebenso müssen die Schnittstellen, insbesondere die EDV-Vernetzung, zur Agentur für Arbeit verbessert werden um Vermittlungsangebote qualitativ und quantitativ steigern zu können.
Aber auch dies, so die Überzeugung bei ver.di, lässt sich besser in Eigenregie besprechen und regeln als unter der Regie einer Bundesbehörde. 2014 wird zeigen, ob das Jobcenter in der Lage ist sich besser zu positionieren. Dazu ist die konstruktive Zusammenarbeit aller Akteure, vom Beirat, Verwaltungsrat, Vorstand und Personalvertretung unabdingbar.