Podiumsdiskussion: Bäuerliche solidarische statt industrielle Landwirtschaft

Veranstalter: DIE LINKE im Kreistag Gütersloh/ -Kreisverband Gütersloh

mit Dr. Johanna Scheringer-Wright, Mitglied des Thüringer Landtages, Sprecherin für Agrarpolitik und regionale Entwicklung der Fraktion DIE LINKE. • Andreas Westermeyer,

Vorsitzender, Landwirtschaftlicher Kreisverband Gütersloh • Moderation: Hans-Werner Elbracht, DIE LINKE. Im Kreistag Gütersloh

 

Dr. Johanna Scheringer-Wright

Die Spirale von einer zunehmenden Kon- zentration in der Landwirtschaft und immer höheren Erträgen und Leistungen führt
zu extrem hohen Futtermittelimporten, zu Überproduktion und wiederkehrenden Absatzkrisen.

Diese Ausrichtung der Landwirtschaft zerstört überall kleinbäuerliche Betriebe und fördert zudem Hungersnöte in vie-
len Ländern der Erde bei gleichzeitiger Überernährung, insbesondere mit Fleisch, in reichen Ländern. Der Konkurrenzkampf zwischen den Betrieben auf allen Ebenen ist unbarmherzig und erzeugt immer wieder Raum für kriminelle Energie um Profit zu maximieren.

Es sind gerade die viehstarken Regionen in Deutschland, an der sich der Wandel der Region, belastet durch Austräge jedoch gleichzeitig die Umwelt, das Grundwasser und die Oberflächengewässer und nicht zuletzt die Bewohner.

Andreas Westermeyer
Der Landwirtschaftliche Kreisver- band Gütersloh - Landwirtschaft in der Region

Mit der Offensive Nachhaltigkeit will der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) vor dem Hintergrund eines tiefgreifen- den gesellschaftlichen Wertewandels den heimischen landwirtschaftlichen Betrieben die Zukunft sichern.
Ziel des Projektes ist es, neues Vertrauen zwischen den Bauernfamilien und der Bevölke- rung wachsen zu lassen und bis zum Jahr 2030 eine Situation zu erreichen, in der die große Mehrheit der Gesellschaft wieder zur landwirtschaftlichen Praxis auf den Höfen in Westfalen-Lippe steht.
Einer der Kernsätze der Offensive Nachhaltig- keit lautet: „Wir müssen uns dort verändern, wo unsere Art und Weise der landwirtschaft- lichen Erzeugung dazu beiträgt, dass Boden, Wasser, Luft, Pflanzen und Tiere sowie Elemente der Kulturlandschaft geschädigt werden.“
Der fortschreitenden Strukturwandel in der Landwirtschaft läßt sich auch im Bereich des Kreisverbandes Gütersloh deutlich erkennen. Während die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe mit einer Fläche von mehr als 50 Hektar zunimmt, ist die Gesamtzahl der Höfe weiter rückläufig. Derzeit gibt es hier rund 3.600 Betriebe. Flächen von über fünf Hektar bewirtschaften 2.200 davon. Die Nebener- werbslandwirte sind dabei mit einem Anteil von 60 Prozent in der Mehrheit.