Bündnis der demokratischen Kräfte OWL ruft auf: Widerstand gegen Krieg und Terror

Bündnis der demokratischen Kräfte OWL

Am Freitag, dem 20. November 2015, wird das Bündnis der demokratischen Kräfte OWL der Opfer des Terrors gedenken. Treffpunkt ist um 17 Uhr am Rathaus. In den letzten Monaten hat der Terror in der Türkei 262 zivile Todesopfer und 759 Verletzte gefordert. Ganze Städte werden von Militär und Polizeieinheiten belagert. Scharfschützen zwingen die Bevölkerung wochenlang in Kellern auszuharren.

Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen der Opfer der Anschläge in Paris. Wir vergessen aber nicht all jene, für die Terror inzwischen zum Alltag gehört. In der Türkei, im Irak, in Syrien, Afghanistan, Libyen, Libanon, Palästina, Nigeria, Burundi und an so vielen anderen Orten.

Wir sind entsetzt darüber, wie die Attentate von Paris instrumentalisiert werden um neue Kriege zu entfachen, demokratische Rechte einzuschränken und um gegen Flüchtlinge zu hetzen.

Der Terror in der Türkei wäre nicht möglich ohne die massive Unterstützung des Erdogan-Regimes auch durch Deutschland. Erdogans Türkei darf nicht länger einer der besten Kunden der deutschen Rüstungsindustrie sein. Erdogan kann auch kein Partner in der „Flüchtlingspolitik“ sein. Denn seine Politik ist eine der Ursachen, die Menschen zur Flucht zwingt. Erdogan unterdrückt brutal die demokratische Oppostion und führt Krieg gegen die eigene Bevölkerung. Zugleich hat Erdogan jahrelang die islamistischen Terrorgruppen Al Quaida, Al-Nusra, Ahrar al-Sham und IS in Syrien „gefördert“. Zudem kann der IS weiterhin Öl über die Türkei exportieren und damit seine Kriegskase füllen.

Für das Erdogan-Regime ist die autonome Region Rojava in Nordsyrien die Bedrohung. Dort wird versucht, den radikalen gesellschaftlichen Gegenentwurf zum „islamistischen Terrorstaat“ umzusetzen. Eine basisdemokratische, multhiethnische, multireligiöse Gesellschaft, in der alle am gesellschaftlichen Reichtum teilhaben. Den dortigen Volksverteidigungseinheiten YPG und den Frauenverteidigungseinheiten YPJ und ihren Verbündeten gelang es die Truppen des „islamischen Staates“ zurückzuschlagen und Gebiete zu befreien. Kämpfer*innen der PKK haben dazu beigetragen. Dennoch greift die Türkei völkerrechtswidrig angebliche „Stellungen der PKK“ im Nordirak an. Damit schwächt die Türkei jene, die unter großen Opfern den „Islamischen Staat“ bisher am erfolgreichsten bekämpft haben.

Die islamistischen Terrorgruppen wären nicht so stark, hätte der Westen, die Türkei, Saudi-Arabien und Katar in Syrien nicht auf sie gesetzt, um einen Regime-Change zu erreichen.

Die Propaganda des sogenannten „Islamischen Staates“ wäre nicht so erfolgreich, wenn die USA und ihre Vasallen auf die Anschläge vom 11. September 2001 nicht mit einer Potenzierung des Terrors geantwortet hätten. Die Kriege von Afghanistan bis Syrien haben mittlerweile rund 1,3 Millionen Menschenleben gekostet. Die Mehrzahl der Opfer waren friedliebende Muslime, keine Terroristen.

Laut Präsident Hollande‬ befindet Frankreich‬ sich im Krieg‬. ‎Deutschland‬ versichert jede Unterstützung. Der sogenannte „Krieg gegen den Terror“ könnte in seine nächste Eskalationsstufe treten. Zynischerweise ist das terroristische Erdogan-Regime dabei als Partner unentbehrlich.

Gäbe es den IS nicht, die USA und die NATO müssten ihn erfinden. Um ihre Kriege zu rechtfertigen und ihre wahren Interessen zu verschleiern. Keinem der Genannten geht es um Menschenrechte, Demokratie und Freiheit. Es geht um Rohstoffe, Handelswege, billige Arbeitskräfte und Waffenverkäufe, es geht um geostrategische Interessen, um „Anlagekapital“, es geht um Profit. Eine weitere Eskalation des „Syrien-Konfliktes“ bedeutet noch mehr Terror, Tod, Elend und Zerstörung und den millionenfachen Versuch, diesem zu entfliehen. Das Bündnis der demokratischen Kräfte OWL stellt sich konsequent gegen Krieg, Terror und Unterdrückung und fordert die Öffnung der Grenzen für Flüchtlinge.


Bündnis der demokratischen Kräfte OWL

Kontakt: bdkowl@gmx.de