DIE LINKE gedenkt der Opfer von Hiroshima und Nagasaki

Uschi Kappeler, Michael Pusch

Gespräch mit Inge Höger, abrüstungspolitische Sprecherin der LINKEN - Aus Anlass des 70. Jahrestag der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki war Inge Höger am vergangenen Freitag zu Gast in Gütersloh. Der Kreisverband DIE LINKE Gütersloh beteiligt sich an einer Aktion des Netzwerkes Friedenskooperative im Gedenken an die Opfer der Atombomben. Darauf aufmerksam macht seit Dienstag ein Großplakat am Büro der LINKEN.

Die beiden US-amerikanischen Atombomben töteten am 6. und 9. August 1945 92.000 Menschen sofort. Weitere 130.000 Menschen starben bis Jahresende 1945, zehntausende in den folgenden Jahrzehnten. Fast alle Opfer waren Zivilisten und von der japanischen Armee verschleppte Zwangsarbeiter.

Über 16.000 Atomsprengköpfe lagern noch immer auf unserem Planeten. Sie haben die Zerstörungsgewalt von 900.000 Hiroshima-Bomben. Alle Atomwaffenstaaten modernisieren ihr Arsenal, bauen bessere, genauere Sprengköpfe, neue Trägersysteme, Flugzeuge und U-Boote. Im Rahmen der NATO-Strategie sollen auch die US-Atomwaffen in Büchel in der Eifel ab 2017 durch moderne ersetzt werden. Die durch die Ost-Expansion der NATO verschärften Spannungen mit Russland zeigen, dass die Gefahr eines Krieges zwischen Atommächten keineswegs gebannt ist. Inge Höger und die Mitglieder des Kreisverbandes waren sich einig über die notwendigen Schritte um diese Gefahr zu bannen. Der umgehende Abzug der Atomwaffen aus Büchel, ein weltweiter Stopp der Modernisierung von Atomwaffen, das Abrüsten der Atomwaffenarsenale und schließlich eine atomwaffenfreie Welt.

Zum Thema Abrüstung hatte Inge Höger noch viel mehr zu sagen. Sie verlangt den sofortigen Abzug der deutschen Patriot-Raketen aus der Türkei, ein Ende aller Auslandseinsätze, das Verbot von Waffenexporten und die Umstellung der Rüstungsindustrie auf die Produktion ziviler Güter.

Kreisverband und Abgeordnete waren sich auch einig, dass die NATO eine große Bedrohung für den Frieden darstellt und aufgelöst werden muss. Da passt es gut, dass DIE LINKE.NRW kürzlich einem Antrag des Kreisverbandes Gütersloh zugestimmt hat, in dem der Austritt aus den militärischen Strukturen der NATO verlangt wird. Eile ist geboten, denn militärische Einrichtungen in Deutschland dienen den USA und der NATO bei der Führung von Angriffskriegen und völkerrechtswidrigen Drohnenangriffen.

Zur Sprache kam auch der direkte Zusammenhang zwischen Waffenexporten, Krieg und den Ursachen für Flucht und Vertreibung. Die meisten Menschen, die in Deutschland Schutz suchen, kommen aus Syrien, dem Irak, Afghanistan und aus den Balkanstaaten. Zu den Kriegen, Bürgerkriegen und dem Elend, vor dem sie fliehen, hat die deutsche Politik maßgeblich beigetragen.

Nach dem zweistündigen Gespräch war klar, der Kampf um Abrüstung und Frieden wird ein zentrales Thema der LINKEN bleiben, in den Parlamenten und auf der Straße.