Gewerkschafter und Umweltaktivistin treten für DIE LINKE an

Am Wochenende hat DIE LINKE ihre Kandidat*innen für die Landtagswahlkreise 95 und 96 gewählt. In beiden Wahlkreisen hatten die Mitglieder die Wahl zwischen je zwei Kandidat*innen. Gewählt wurde für den Wahlkreis 95, Gütersloh II, der Gewerkschafter und Betriebsrat Rainer Johanterwage aus Herzebrock-Clarholz. Im Wahlkreis 96, von Rheda-Wiedenbrück bis Schloss-Holte Stukenbrock, tritt die Umweltaktivistin und Tierrechtlerin Uschi Kappeler aus Versmold an.

Uschi Kappeler kam direkt vom Anti-AfD-Protest am A2-Forum in Rheda zur Wahlversammlung. „Der Kampf gegen den Rechtsextremismus ist für mich untrennbar verbunden mit dem Einsatz für Geflüchtete. Nicht die hier Schutz suchenden Menschen sind das Problem. Aber durch sie werden die Schwachstellen der Gesellschaft schonungslos offen gelegt. Seit Jahrzehnten mangelt es an bezahlbaren Wohnungen und guten Arbeitsplätzen, Bildungssystem und Gesundheitsversorgung werden kaputt gespart und privatisiert. Das ist der Boden, auf dem die rechte Hetze gedeiht. Die Forderungen im Landtagswahlprogramm der Linken in NRW zeigen eine gute und längst überfällige Alternative zur derzeitigen Politik.“ Uschi Kappeler benennt ebenso Ursachen der Flucht. So trage neben den Kriegen auch die deutsche Handels- , Finanz-, Agrar- und Umweltpolitik zur Zerstörung der Lebensgrundlagen hunderter Millionen Menschen bei. In der auf Antrag aus Gütersloh ins Programm übernommenen Forderung nach einer kompletten Umstellung auf eine ökologische Landwirtschaft in NRW sieht die ehemalige Greenpeace-Aktivistin einen Schritt in die richtige Richtung.

Befragt zur Schulpolitik spricht sich die gelernte Pferdewirtin aus Versmold für eine 'Eine Schule für Alle' aus. Uschi Kappeler weiter: „Eine wichtige Voraussetzung sind kleinere Klassen und somit mehr Lehrkräfte. Wir wollen auch ein Fach Ethik, verpflichtend für alle Schülerinnen und Schüler. Dafür wird der Religionsunterricht, der die Spaltung der Schüler*innen begünstigt, gestrichen. Notwendig ist aber ein Bildungskonzept, dass jeden Schüler seinen Fähigkeiten entsprechend fördert. Ebenso wichtig ist, dass die Schule den Jugendlichen Zeit für ihre Interessen, Zeit zum Leben lässt.“

Seit fast 20 Jahren führt Rainer Johanterwage als Betriebsrat einen intensiven Kampf um Arbeitsplätze und Arbeitsbedingungen. Ihm geht es nicht nur um sichere, gutbezahlte Arbeitsplätze. Angesprochen auf Altersarmut und Kinderarmut bekräftigt der Herzebrocker die Forderung der LINKEN nach einer Mindestsicherung für alle und einer Umverteilung des Reichtums: „Geld ist genug da, es muss nur anders verteilt werden. So kann die Armut bekämpft werden, so können die gesetzlichen Sozialversicherungssysteme und die Infrastruktur saniert werden. Auch die finanziellen Probleme des Landes und der Kommunen sind zu lösen. Dann könnten viele Kommunen endlich wieder ihren Aufgaben gerecht werden.“

Um Gerechtigkeit geht es dem gelernten Holzbildhauer auch in der Schulpolitik: „Das Turbo-Abi ist eine Katastrophe! Dessen Abschaffung ist aber nur ein erster Schritt. Wir wollen eine Gemeinschaftsschule, die allen die gleichen Chancen bietet.“

Hilfe für die Geflüchteten ist für Rainer Johanterwage ein Gebot der Humanität: „Es gibt keine Obergrenze für Menschenwürde“. Auch der Herzebrocker wirft der Bundesregierung völliges Versagen bei der Bekämpfung der Fluchtursachen vor. Im Gegenteil treibt Deutschland mit steigenden Waffenexporten und der Ausdehnung direkter und indirekter Kriegseinsätze immer mehr Menschen zur Flucht. Allein der sogenannte „Krieg gegen den Terror“ hat den gesamten Nahen und Mittleren Osten destabilisiert, Millionen getötet und zig-Millionen Menschen aus ihrer Heimat vertrieben. Ebenso konsequent wie gegen den Krieg stellt sich Rainer Johanterwage gegen Rechtsextremismus und Faschismus.

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