In Bielefeld und Gütersloh: Hungerstreik gegen das Morden in der Türkei!

Bündnis der demokratischen Kräfte OWL

Seit dem 11. Januar 2016 erinnert das Bündnis der demokratischen Kräfte OWL in Bielefeld täglich an die Massaker in der Türkei. Zugleich treten immer mehr Menschen in ganz Europa in einen Hungerstreik. Sie folgen dem Aufruf des europäischen Dachverbandes der Aleviten und solidarisieren sich mit der demokratischen Opposition in der Türkei. Die Forderung: das sofortige Ende der Angriffe von Armee, Polizei und „Spezialkräften“ auf die Menschen im kurdischen Südosten der Türkei. Bisher fielen dem staatlichen Terror mehr als 300 Zivilisten zum Opfer, darunter mehr als 50 Kinder. Erst am Sonntag wurden in der osttürkischen Stadt Van 12 Jugendliche von der Polizei regelrecht hingerichtet.

Hierzulande sprechen Regierung und die meisten Medien von einem Kampf zwischen der türkischen Regierung und der PKK. Da die PKK als „terroristische Organisation“ gilt, kann die Bundesregierung ihre bedingungslose Unterstützung des türkischen Regimes aufrechterhalten. Das Bündnis der demokratischen Kräfte erklärt dazu: „Bereits in den 1980er-Jahren ging die türkische Regierung mit brutaler militärischer Gewalt gegen die Kurden vor. Einem Bericht der Untersuchungskommission des türkischen Parlamentes zufolge wurden 3.428 Dörfer zerstört und drei Millionen Menschen zu Flüchtlingen. Die Kinder dieser Flüchtlinge leben jetzt ohne Perspektive und Hoffnung in den kurdischen Großstädten. Vor allem sie sind es, die ihre Städte gegen die Mörderbanden der Spezialkräfte verteidigen. Die Jugendlichen, oft organisiert in der Jugendorganisation der PKK, der YDG-H, werden dabei von der Mehrheit der Zivilbevölkerung unterstützt. Die erfahrenen Kämpferinnen und Kämpfer der PKK haben bisher nicht in die Kämpfe eingegriffen.

Die Menschen verteidigen auch die Demokratie. Viele demokratisch gewählte Bürgermeister und Gemeinderäte sind im Gefängnis. Mehr als hundert kurdische Gemeindepolitiker wurden abgesetzt. So wie der Bürgermeister der Stadt Van, der zu 15 Jahren Haft verurteilt wurde. Genau 100 Jahre nachdem sich das Deutsche Reich zum Komplizen des Osmanischen Reiches beim Völkermord an Armeniern, Assyrer-Aramäern und Griechen machte, schweigt eine deutsche Regierung wieder zu den Verbrechen der Herrscher am Bosporus. Schlimmer noch, wie damals sind sie engster politischer, wirtschaftlicher und militärischer Verbündeter.“

Das Bündnis der demokratischen Kräfte OWL fordert ein Ende der Kampfhandlungen, den Rückzug von Armee und Spezialkräften aus den kurdischen Gebieten, die Freilassung der politischen Gefangenen und die Wiederaufnahme der Friedensverhandlungen zwischen Regierung und PKK. Von der Bundesregierung verlangt das Bündnis ein Ende jeglicher Unterstützung des türkischen Regimes.

Täglich um 17 Uhr finden Kundgebungen gegenüber Karstadt statt. Den vorläufigen Abschluß des Protestes bildet eine Demonstration am Samstag, dem 23. Januar um 15 Uhr.

Das Bündnis der demokratischen Kräfte OWL bittet die Bürgerinnen und Bürger um Verständnis und Unterstützung. Kontakt: 0172-2764510, bdkowl@gmx.de