Pro Familia: SPD, Grüne, FDP und Die Linke./Piraten unterstützen privaten Spendenaufruf für Erhalt der Beratungsstelle in Paderborn

DIE LINKE./Piraten, Siegfried Nowak

Der vor wenigen Tagen gestartete private Spendenaufruf für die konfessionell ungebundene Beratungsstelle Pro Familia in Paderborn bekommt Unterstützung von der Politik. Die Paderborner Kreistagsfraktionen von SPD, Grünen, FDP und Die Linke./Piraten begrüßen das Crowd-Funding-Projekt und rufen öffentlich zur Beteiligung auf.

„Es kann nicht sein, dass die Schwangerenkonfliktberatung Ende Februar schließen muss, nur weil die knappe CDU-Mehrheit im Kreistag seit Jahren eine finanzielle Unterstützung aus einseitigem Religionsdogmatismus verweigert“   – ärgern sich die Vorsitzenden der Kreistagsfraktionen Dr. Michael Hadaschik (FDP), Dr. Harald Grünau (Grüne), Siegfried Nowak (Die Linke./Piraten) und Bernd Schäfer (SPD). Im Kreis Paderborn gebe es weiterhin einen hohen Bedarf an überkonfessioneller Schwangerenberatung. Das zeigten die insgesamt 500 Beratungsgespräche bei Pro Familia im letzten Jahr, von denen 117 Schwangerschaftskonfliktberatungen waren. Für letztere werden Bescheinigungen ausgestellt, die Frauen einen eventuellen Schwangerschaftsabbruch ermöglichen, nachdem sie über alle möglichen Hilfen zur Rettung des ungeborenen Lebens informiert worden sind.

„Wir wollen ein möglichst breites  und differenziertes Beratungsangebot für Frauen in Notlagen“, sind sich Schäfer, Nowak, Grünau und Hadaschik einig.

Pro Familia leiste zudem auch hervorragende Arbeit in der Sexualpädagogik – so SPD, FDP, Grüne und Die Linke./Piraten. Dieses Angebot sei für 2016 auch schon fast ausgebucht, von daher sei das oft von der Paderborner Kreis-CDU angeführte Argument, wonach es keinen Bedarf einer weiteren Beratungsstelle gebe,  auch sachlich falsch.

Die Mit-Finanzierung einer für alle frei zugänglichen und überkonfessionellen Beratungsstelle sei eigentlich keine private Angelegenheit, aber gerade deshalb könne man die jetzt von Bürgern angestoßene Crowd-Funding-Aktion nicht hoch genug bewerten.

„Daher haben wir uns dem Spendenaufruf gemeinsam angeschlossen, um mitzuhelfen, das zu Ende Februar drohende Aus der Beratungsstelle  noch abzuwenden“, erklären die vier Fraktionsspitzen. Man werde jetzt aktiv Parteimitglieder ansprechen, um für 3 Jahre die jeweils mindestens benötigten 20.000 € zusammen zu bekommen. Bislang hat der Pro Familia-Landesverband das Defizit von knapp 30.000 Euro pro Jahr übernommen, der kann das aber nicht mehr komplett alleine stemmen. 80 Prozent der Kosten für die Beratungsstelle mit 1,5 Vollzeitstellen trägt das Land NRW.

Gestartet hatten den Spendenaufruf die Privatleute Reinhard Kersting aus Benhausen und Rainer Rings aus Dahl. Um die Abwicklung der Crowd-Funding-Aktion kümmert sich die gemeinnützige Gesellschaft cum ratione gGmbH aus Paderborn. Unterstützer, die direkt spenden möchten, können das gerne an untenstehende Bankverbindung tun, sollten sich aber bitte trotzdem noch per mail an info@cum-ratione.org wenden.

Spendenkonto cum ratione gGmbH:

IBAN: DE30 4726 0121 9604 2925 00

Stichwort Pro Familia 2016

 

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