US-Truppen rollen durch den Kreis Gütersloh Richtung Russland

DIE LINKE. Kreisverband Gütersloh

Nach aktuellen Informationen wird die „1. gepanzerte Brigade der 1. US-Infanteriedivision“ aus Kansas am 23. Januar im belgischen Hafen Antwerpen ankommen. Die Brigade wird im Rahmen der "Europäischen Abschreckungsinitiative" der Vereinigten Staaten gegenüber Russland über Straße und Schiene von Antwerpen nach Polen und weiter verlegt. Dabei führt die Strecke auch durch den Kreis Gütersloh und nach Augustdorf.

Nach Auskunft der U.S. Army Europe werden in den nächsten Tagen mehr als 3.500 Soldaten, ca. 85 Abrams-Panzer, 135 Bradley-Kampffahrzeuge; 15 Panzerhaubitzen und anderes Militärgerät durch Europa transportiert. Größere Kettenfahrzeuge werden auf die Bahn verladen und auf dem Schienenweg überführt.Anfang Februar folgen dann weitere 1.900 Soldaten mit 50 UH-60 und HH-60 Black Hawks-Hub­schraubern, 10 Chinook- und 20 Apache-Helikoptern sowie 1.500 Einheiten Ausrüstungsmaterial.

Dazu Uschi Kappeler, Sprecherin der Partei DIE LINKE im Kreis Gütersloh: "Die Truppen sind Teil der Operation Atlantic Resolve (OAR, „Atlantische Entschlossenheit“). Seit 2014 führen die US-Truppen jedes Jahr bis zu acht Monate lang Manöver mit den nationalen Streitkräften in Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Polen und Rumänien durch. Säbelrasseln nur wenige Kilometer von der russischen Grenze entfernt, vom Baltikum bis zum Schwarzen Meer. Weil die NATO Russland zugesichert hat, keine Kampftruppen in den neuen NATO-Staaten an Russlands Grenzen zu stationieren, werden diese Truppen alle neun Monate ausgetauscht, ein Taschenspielertrick. Dazu kommen die massiven Steigerungen der Militärausgaben in den NATO-Staaten und die Aufkündigung des INF-Vertrages durch die USA. Die Bundesregierung beteiligt sich aktiv an dieser brandgefährlichen Politik der militärischen Eskalation gegenüber Russland.“

„Eine Station der US-Truppen auf dem Weg gen Osten ist die Kaserne in Augustdorf“, so Michael Pusch, Sprecher des Kreisverbandes, "ein denkwürdiger Ort. Immer noch benannt nach Erwin Rommel, hochdekorierter Generalfeldmarschall der Wehrmacht. Jener Wehrmacht, die in ihrem Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion mehr als 15 Millionen sowjetische Zivilisten und über 11 Millionen sowjetische Soldaten ermordete. Bis zu 70.000 Menschen wurden nur wenige Kilometer von der Aufmarschroute entfernt Opfer dieses Verbrechens. Sie wurden im ehemaligen Kriegsgefangenenlager in Stukenbrock umgebracht.

Es bieten sich vor Ort also viele Anknüpfungspunkte, die Kritik am NATO-Säbelrasseln öffentlich zu machen. Eine Mehrheit der Bundesbürger*innen lehnt das von den USA und der NATO aufgedrängte 'Feindbild Russland' ab. Sicherheit in Europa wird es nicht mit mehr Militär und Aufrüstung geben, sondern nur mit Abrüstung sowie Verhandlungen und Ausgleich mit Russland."

Die Karte zum Streckenverlauf: Blog augengeradeaus.net